Kanada - Yellowknife im Winter
Die Aurora Borealis - das Nordlicht - hat mich wieder in die Northwest Territories gelockt. Als Fan von kalten Wintern und den Nordlichtern ist Yellowknife der ideale Ort. Gut zu erreichen mit Air Canada über Calgary.
Zu bevorzugen ist ein B&B als Unterkunft. Vorteil: Immer in der
Nähe des Great Slave Lakes und sehr preiswert.
Es gibt verschiedene Anbieter von Aktivitäten wie Eisfischen, Hundeschlittenfahren oder
Snowmobile Fahrten. Verpflegung ist kein Problem. Unbedingt zu empfehlen ist ein Besuch
im Bullocks. Bestes Fischklokal in Kanada nach Readers Digest. Große Portionen von frisch
gefangenem Fisch. Uriges Lokal im Pioneer Stil.
The Rock- ein Felsen in Old Town mit dem Buschpiloten Denkmal ist der markanteste
Aussichtspunkt der Stadt. 72 Stufen führen nach oben. Tolle Aussicht über Back Bay- die
Hausboote die eingefroren sind- die Eisstraße, die über 8km nach Dettah führt. Die besondere
Attraktion ist das Eishotel auf dem See. Erbaut vom Snowking. Unbedingt besuchen. Es gibt
ein sehr gutes Informationsbüro in Yellowknife. Das ganze Leben spielt sich auf dem
zugefrorenen See ab. Bis zu 1,5 m dickes Eis. Die bekannteste Ice Road führt zu den
Diamantenminen weit im Norden. Zu erreichen über den 80km langen Ingraham Trail. Im 10
Minuten Trakt rollt ein LKW um LKW mit Ausrüstung für die Minen bis zu 500km nach Norden
in die Tundra. So eine Fahrt dauert schon mal bis zu 20 Stunden. Höchstgeschwindigkeit
25km/h. Das Eis knirscht unter den bis 60 Tonnen schweren LKW´s.
Am beeindruckensten sind jedoch die Bilder am Nachthimmel. Die Polarlichter. Yellowknife
bezeichnet sich als Aurora Capital oft he World. In der Tat. In den vollen Genuss kommt man
außerhalb der Stadt wo keine künstlichen Lichtquellen das Naturphänomen stören. 60km
außerhalb fand ich am Prelude Lake den idealen Platz. Zu erreichen über den Ingraham Trail.
Ein sternklarer Himmel wölbt sich über dem See. Es ist bitterkalt. An zwei Abenden sank das
Thermometer auf -38 Grad. Ideale Voraussetzung für das Nordlicht. Diese Stille und Weite.
Dann ganz langsam zuerst verschwommen ein gelblich – grüner Schweif- danach immer
farbenprächtiger das Lichtspektakel beginnt. Meist erscheint es als grüner Schleier. Ich hatte
das Glück, das Nordlicht in den Farben gelb-grün-rot und magenta zu bewundern. Über den
ganzen Horizont wechseln sich Farben und Formen ab. Mal als webende Schleier- als
kreisförmige Bögen- als überschlagende Wellen oder wie eine Windhose bei einem Sturm.
Der aufgehende Mond zelebriert einen weiteren Höhepunkt am Nachthimmel. Die Bäume
heben sich wie ein Scherenschnitt vom regenbogenfarbenen Firmament ab. Das Naturereignis
ist einfach nicht zu beschreiben. Es zieht jeden in seinen Bann.
Nach drei Wochen ging wieder mal eine Reise in den kanadischen Winter mit einem
Zwischenstopp in Vancouver zu Ende.
W. Pröschle